Ernest Hemingway hat einmal gesagt:
„Meister fallen nicht vom Himmel. Auch das Naturtalent gibt es nicht. Gutes Erzählen, das kann nur erlernt werden.“
Die Frage ist nur, wie erlernt man spannendes Geschichtenerzählen? Das funktioniert, indem man sich die wichtigen Komponenten des Storytellings heraussucht. Es braucht eine mitreißende Handlung, bildhafte Sprache und eine klare Struktur. Geschichten, die einen persönlich bewegen bleiben weitaus mehr im Gedächtnis – da sie nicht nur im Kopf, sondern auch in Herz hängen bleiben.
Sieben Komponenten, die für eine gute Erzählung unerlässlich sind:
1. Die Handlung:
Bestimmte Handlungsstränge interessieren die Menschen besonders. Dabei geht es häufig um Konfliktsituationen oder Wendepunkte. Das Herausarbeiten von Kontrasten kann einer Geschichte ebenfalls Dramatik geben. Auch wenn dies für das Content Marketing etwas zu negativ klingt, kann man mit einer persönliche Geschichte zum anstrengenden Aufbau eines Unternehmens mehr erreichen, als mit einem einfachen Abklappern von Daten.
2. Der Held bzw. die Heldin:
Ob im Märchen oder im wahren Leben, Helden sind immer Personen, die sich durch bestimmte Ereignisse verändert haben. Ob dies positive oder negative Ereignisse sind, sei dahingestellt. Die Entwicklung des Helden wird meist durch eine Reise bzw. zu bewältigende Herausforderung dargestellt. Mit Helden fühlt man nicht nur mit, sondern man sieht auch die Welt durch den Blick des Protagonisten. Gerade ungewohnte Ansichten auf ein Thema, machen eine Geschichte spannend.
3. Der Ort:
Der Schauplatz der Handlung ist deswegen so wichtig, damit man den Kontext der Erzählung versteht. Um den Ort den Lesern zu vermitteln, sollte eine bildhafte Sprache verwendet werden.
4. Der Erzähler:
Für einen Text ist die erzählende Stimme des Autors unverzichtbar. Er produziert die Bilder, die die Leser dann vor ihren Augen haben. Nur durch seinen Blick wird die Geschichte verständlich. Dabei ist es wichtig, dass der Autor alltagsweltliche Erfahrungen der Leser aufnimmt um Identifikationspunkte zu schaffen.
5. Die Aussage:
Beim Storytelling ist es wichtig, dass man zwei Aussagenebenen beachtet. Zum einen die Aussage der Handlungsebene. Am Beispiel des bekannten Märchens „Der Froschkönig“ wäre das ganz profan: Prinzessin findet sprechenden Frosch, den sie nicht mag, der sich aber später in einen Prinzen verwandelt, in den sie sich verliebt. Daneben gibt es aber auch noch den Subtext, der Deutungen zulässt und dem Text einen tieferen Sinn ergibt. Das wäre bei unserem Beispiel, dass man nicht von dem Aussehen eines Menschen auf dessen Persönlichkeit schließen sollte.
6. Die Sprache:
Sprachlich ist darauf zu achten, dass man mit wenigen Worte die Dinge treffend beschreiben sollte. Dabei ist es wichtig, sich zu fragen, welche Charaktereigenschaft von Personen, Dingen oder Orten man hervorheben will. Auf Vollständigkeit muss weniger geachtet werden.
7. Der Aufbau:
Nach Aristoteles soll eine Handlung aus drei Teilen bestehen. Das sind ganz banal ein Anfang, eine Mitte und einen Schluss. Auch im Storytelling sollte man klar untergliedern, welche Handlungsstränge wo eingeordnet werden können.
Bevor man schreibt, muss man also schon einige Elemente beachten. Ein gut durchdachtes Konzept aber ist schon die halbe Miete. Dabei ist es hilfreich, wenn man schon vor dem Texten sich diese sieben Punkte bewusst macht. Das Schreiben fällt danach viel leichter, als wenn man unbedacht anfängt sich eine Geschichte zu spinnen.
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